Das kleine Mädchen
schenkte dem bärtigen Mann
aus dem fernen Land
eine kleine Kostbarkeit aus ihrem Schatzkästchen.
Sie sprachen nicht dieselbe Sprache
doch ihr Lächeln, ihre Geste,
ihre Freude, ihm diesen Stein, der aussah wie ein Stiefel,
schenken zu dürfen,
machte dieses Geschenk zu etwas unvergessenem.
Aus seiner Glasvitrine heraus
erzählt der Stein jeden Tag seine Geschichte
und hält die Erinnerung an das Mädchen
stets lebendig .
Der bunte, zerfledderte Schal
behaftet mit Kindheitserinnerungen
an die Heilung der Halsschmerzen,
wird heute noch
beinah heimlich getragen.
Denn der Zauber,
der den Schal umgibt,
ist so groß,
dass er bis heute wirkt.
Ein kleiner kitschiger Vogel,
jeden Tag in der Handtasche dabei,
erinnert an ein Versprechen,
lieber einen Vogel in der Tasche,
als im Kopf zu haben.
Die Versteinerung auf dem Holzregal
erinnert den Besitzer daran,
dass seine Zeit vergänglich ist.
Damals war er jung,
forsch,
übertrat sogar kleine Gesetze,
doch der versteinerte Stein
ist viel älter,
wird ihn aber dennoch überdauern.
Dinge, die mit unseren Erinnerungen behaftet sind,
machen sie wertvoll,
denn sie erfüllen unser Leben
und das macht uns zum Menschen.
Dieses Gedicht entstand im Autorenkreis. Jeder brachte etwas mit, das mit Erinnerungen behaftet war und erzählte die Geschichte dazu. Daraus entstand dieser Text.
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